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Heinz Plank – Malerei und Zeichnung

Verkaufsausstellung im Bilderhaus Krämerbrücke (Erfurt)

 Ausstellungsdauer: 3. März bis 21. Mai 2018

Bilderhaus Krämerbrücke lädt Sie herzlich ein zu dieser Verkaufsausstellung mit etwa 40 Werken, darunter Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken. Zur Eröffnung treffen wir uns am Sonnabend, dem 3. März, um 16 Uhr in Erfurt auf der Krämerbrücke. Mit Ihnen sind selbstverständlich auch Ihre Angehörigen und Freunde willkommen.


Text: Susanne Hebecker, Erfurt (veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung)

Von Anbeginn ist das Werk Heinz Planks ein kühnes, ein radikales, ein exzessives Werk. Ebenbürtig wirken in ihm Gefühlsintensität und Bild­gewalt. Zugleich ist es ein feinsinniges und fragiles Werk, in dem die rätselhafte Gabe des Über-sich-Hinausweisens liegt.

Form und Thematik führen uns in eine Bildwelt, in deren Zentrum Daseinsgleichnis und Klage um die Schöpfung stehen. Planks künstlerische Reflexion beruht auf einer kritischen Annäherung an die Erfahrungshori­zonte des Menschen.

Seine Bildsprache erlangt die Macht zu erschüttern aus innerer Notwendigkeit. Ihr Geheimnis ist Schönheit. Sie erscheint in Gemälden überwältigender Opulenz, in leuchtender Farbgebung, ungewohnten Kompositionen und starken Kontrasten. Verschwiegenes, Verdrängtes dräut aus Tiefenschichten an die Oberfläche und entlässt den emotionalen Furor, der dieses Werk trägt.

Parallel zur Malerei beschäftigt sich Plank in seinem zeichnerischen Schaffen mit Gestaltungen, denen synästhetische Wahrnehmungen zugrunde liegen. Der sich einlassende Blick gewährt Versenkung in die Schönheit grafischer Geflechte, in Graphitlinien von großer Kraft oder nachgiebiger Weichheit wie in die Feinsinnigkeit farbiger Akzente, die Plank die­sen zugleich bewussten und unbewussten Hervorbringungen einschreibt. Die fest gefügte Struktur, die zwischen abstrahierten und figurativen Elementen oszilliert, wird zu einem organischen Atmen und ermöglicht einen poetisch-symbolischen Dialog.

Sein Studium begann Plank Ende der 1960er Jahre an der Leipziger Kunsthochschule, als sie noch Brennpunkt kulturpolitischer Auseinandersetzungen war. Aus dieser Zeit der harten Konfrontation zwischen künstlerischer Freiheit und staatlichem Lenkungsanspruch folgten Umstände, die Werner Tübke treffend als ein „Verinnerlichungsklima eigentümlicher Observanz, kontemplativ nach innen und nach außen“ charakterisierte. Tübke und Wolfgang Mattheuer waren die Lehrer Planks. Sie forcierten zuallererst die Fähigkeit des genauen Hinsehens. Jeder künstlerische Impuls hatte sich vor der anschaulichen Form und die Form vor den An­sprüchen der Empfindung zu behaupten. Souverän begleiteten sie die Jünge­ren, die sich notwendigerweise von den Erfahrungen ihrer Vorgän­ger entfernten und neue Bildwelten erschlossen. In dieser Konsequenz löste sich Heinz Plank aus den prägenden Bahnen der Vermittlung.

Er entwickelte seine künstlerische Eigenart in stiller Zurückgezogenheit. Abseits von Leipzig und fern von Medienaufmerksamkeit wurde er als sou­veräner Meister seiner Kunstsprache zu einem der profiliertesten Vertretern der Leipziger Schule. Eingedenk der Tatsache, dass sich sein Werk in seinem visuellen und geistigen Reichtum maßgeblich in den ver­gangenen 25 Jahren erweiterte, ist die Rezeption dieser Bilder im Kontext der deutschen und europäischen Kunstgeschichte unverzichtbar geworden. Der Maler, jetzt in seinen reifen Lebensjahren, folgt der Unabhängigkeit seines Schaffens und fordert in seinen Bildvisionen das Aushalten von Widersprüchen ein. Auch in seinem späten Werk bringt er künstlerische Schöpfung in neue Form. Dabei dominieren die Themen, die als Erschütterungen und Brüche das menschliche Leben gliedern: Schmerz und Enttäuschung, Kampf und Resignation, Hoffnung und Scheitern. Sie gerinnen in Bildern einer so subjektiven wie empathischen Weltbetrachtung.

Biografie: 1945 in Bad Elster geboren – Lehre als Gebrauchswerber – 1967–72 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei den Professoren Wolfgang Mattheuer und Werner Tübke – anschließend ein Jahr Meisterschüler bei Werner Tübke – 1973–74 Lehrtätigkeiten an der Fachschule für Angewandte Kunst in Schneeberg – 1974–75 Oberassistent an der Hochschule für Bildende Kunst Berlin-Weißensee – seit 1976 freischaffend als Maler und Grafiker.


 Ausstellungsdauer: 3. März bis 21. Mai 2018

Ort: BILDERHAUS KRÄMERBRÜCKE Klaus Hebecker, Krämerbrücke 30, 99084 Erfurt

Öffnungszeiten:

  • Montag und Freitag 11–18 Uhr
  • Samstag 11–16 Uhr
  • Sonntags 11–16 Uhr nur zur Besichtigung geöffnet

Kontakt:   0361-5621225,  0361-7891645,   0177-3232044,  bilderhaus(at)arcor.de

 Einladungsfaltblatt herunterladen zum Ausdrucken

Hinweis zur Galerie Hebecker

Das Bilderhaus Krämerbrücke ist 2021 umgezogen von Erfurt nach Weimar. Kontaktdetails finden Sie im Bereich Galerie.